250. Geburtstag des Ludwig van Beethoven – heute? Morgen feiern wir jedenfalls seine Taufe.
Ein „europäisches Ereignis“, so Nietzsche über Beethoven, ein Tondichter ist in der Welt, den wir eher nicht als einsames Genie, sondern als einen Menschen mit Herkunft, Ausbildung und Sozialisation feiern sollten. Die Wiener Musikforscherinnen Melanie Unseld und Birgit Lodes bestehen darauf, den Netzwerker Beethoven in einem Geflecht von Beziehungen zu sehen.
Ich schaue kurz auf Maria und ihr Kind.
Beethovens Mutter war Maria Magdalena Keverich (1746-1787) aus Koblenz-Ehrenbreitstein. Sie war das jüngste von sechs Kindern und heiratete als 16jährige schon Johann Georg Leym, wurde mit 18 Jahren Witwe, ehelichte dann 1767 Johann von Beethoven, den Hoftenor der kurkölnischen Kapelle. In der Bonngasse 20 in Bonn lebten sie, als 1769 ihr erster gemeinsamer Sohn Ludwig Maria sechs Tage nach der Taufe starb. Im Jahr darauf kam Ludwig zur Welt, vermutlich am 16. Dezember 1770, als zweites von sieben Kindern dieser zweiten Ehe der Maria Magdalena.
Sie war mit Ludwig inniglich verbunden. Ihr früher Tod veranlasste den erst 16jährigen Ludwig, am 15. September 1787 in seinem Brief an Joseph Wilhelm von Schaden in Augsburg folgende Worte zu schreiben:
Sie war mir eine so gute liebenswürdige Mutter, meine beste Freundin; O! Wer war glücklicher als ich, da ich noch den süßen Namen Mutter aussprechen konnte, und er wurde gehört, und wem kann ich ihn jetzt sagen? Den stummen ihr ähnlichen Bildern, die mir meine Einbildungskraft zusammensetzt?
Begraben ist sie auf dem Alten Friedhof in Bonn.
Beethovens neun Symphonien waren meine Hilfe durchs erste theologische Examen. Was bedeutet Ihnen seine Musik?
Heute haben viele Geschäfte geschlossen: Das ist Ihre Chance auf ein ungestörtes Musikerlebnis in memoriam …