Barbaratag
Heute kannst du Kirschzweige abschneiden oder Zweige von Apfel, Birne, Pflaume, Flieder oder Linde, Forsythien, Ginster.
Sie blühen dann zu Weihnachten.
Ein Auferstehungszeichen an Jesu Geburtstag.
Der Brauch gehört zum Barbaratag.
Barbara gehört wohl ins 3. Jh.n.Chr. und ins Gebiet der heutigen Türkei, nach Nikomedien, vielleicht auch anderswohin. Späte Legendenbildung lässt nicht mehr viele Klarheiten zu.
Der Zweig blühte einst – so sagt eine Legende – für eine Frau, die sich nicht verheiraten lassen wollte. Ihr Vater baute einen Turm für seine Tochter und hielt sie darin fest. Sie aber schaffte es irgendwie, an die christliche Botschaft zu kommen und Christin zu werden.
Ob sie vielleicht den Brief des Paulus an die Gemeinden von Galatien in die Hände bekommen hat? Darin heißt es: Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen! (Gal 5,1)
Ich weiß nicht, was Sie von den alten Legenden halten.
Martin Luther hielt nichts von der Anbetung von Heiligen, nahm sie aber sehr wohl an als Vorbilder im Glauben.
Wir Evangelischen sind also nicht aufgerufen, diese Legenden zu vergessen.
Im Gegenteil. Carl Gustav Jung machte sie als ‚Archetypen‘ zu einem Thema der Psychologie und hat ihre Bedeutung neu begreiflich gemacht.
Märtyrerinnen haben ja nicht an Christus gelitten, sondern an einer Welt, die sie nicht so annahm, wie sie sein wollten.
Und so wurde auch Barbara zur Märtyrerin.
Von Ihrem Vater enthauptet, starb sie im wahrsten Sinne am Patriarchat, an Vaterherrschaft.
Am Barbaratag können wir
für Frauen beten,
die daran gehindert werden, ihrer Bestimmung zu folgen,
für Mädchen, die zu sehr er-zogen
und in vorgestanzte Rollen gepresst werden,
um väterliche Güte können wir bitten
und darum,
dass die Freiheit weiblicher Christenmenschen
sie aufblühen lassen möge unter der göttlichen Gnadensonne.
Schickst du mir dein Gebet?