Liebe Leser, in den letzten Jahren hat die Joki-Gemeinde immer wieder mal für die evangelische Moldovahilfe in Berlin gesammelt und wir haben uns sehr darüber gefreut. Hier ein kleiner Bericht darüber, wie Ihre Spenden geholfen haben.

Zuvor noch wenige Sätze zur Republik Moldau (Moldawien), einem kaum bekanntem Land, das zur Zeit etwas häufiger in der Presse im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt und der Nachbarschaftspolitik der EU erwähnt wird.

Als ehemalige Republik der Sowjetunion mit nur 3,5 Mio. Einwohnern ist das Land mit einem BIP pro Kopf von 1.675 € (Stand 2013) eines der ärmsten Länder Europas (zum Vergleich: das BIP pro Kopf betrug 2013 in Deutschland 33.343 €). Es besteht ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle, viele Dörfer sind ohne Wasser- und Abwassersystem, nachts ist es bei bedecktem Himmel wirklich dunkel, da die Straßenbeleuchtung fehlt, die Wege sind oft unbefestigt. Die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter geht als Arbeitsmigranten ins Ausland, zurück bleiben Kinder und Alte. Die Rücküberweisungen der Auslandmoldauer sind lebenswichtig für die in der Heimat verbliebenen Familienmitglieder und machen ca. ein Viertel der im Land vorhandenen Kaufkraft aus.

Die Ev. Moldovahilfe ist seit vielen Jahren im besonders armen Süden des Landes tätig. Aus einer Kinderspeisung, von der baptistischen Gemeinde vor Ort organsiert für die vielen „Sozialwaisen“, entstand zunächst ein Kindergarten, aus dem sich nun ein Sozialzentrum entwickelt hat, was die Bedürfnisse mehrerer Generationen abdeckt.

Mittags trudeln die Kinder nach der Schule im Zentrum ein. Sie erhalten Hausarbeitsbetreuung, natürlich auch viel freies Spielen, es werden Kurse von Handarbeit bis Werkkurse angeboten. Gelegentlich auch weitere Projekte, wie z.B. ein Theaterprojekt, es gibt einen beaufsichtigten Raum mit 2 Computern. An diesen werden im Netz Informationen für Referate für die Schule gesucht, aber auch mittels YouTube choreographisch getanzt.

Vormittags ist Hochbetrieb in der Küche, die als Sozialkantine für Bedürftige kocht. Essenausgabe ist gegen halb zwölf, wer zu gebrechlich ist, um kommen zu können, dem wird nach dem Prinzip „Essen auf Füßen“ die Mahlzeit nach Hause gebracht. Nachmittags erhalten die Kinder eine Zwischenmahlzeit.

Nach dem Essen sind die Besucher der Sozialküche noch da, ebenfalls kommen die Kinder. Ein guter Zeitpunkt, um die Generationen sich begegnen zu lassen, d.h. in unregelmäßigen Abständen gibt es Meist Lieder und Gedichte von den Kindern/der Jugend für die Alten.

Wer einsam und gebrechlich alleine wohnt, dem fällt es oft schwer, die Kleidung mit kaltem Wasser zu waschen und auch die eigene Körperpflege wird immer schwerer. Die Waschmaschine im Zentrum wäscht alles, was ihr gebracht wird und neu ist jetzt auch eine warme Dusche installiert, mit Duschstuhl, damit man nicht nur gespiesen sondern auch gepflegt werden kann.

Sehr gut hat sich die Zusammenarbeit mit der orthodoxen Kirche im Dorf entwickelt. So bildet z.B. die Frau des orthodoxen Priesters, die Lehrerin und ausgebildete Psychologin ist, Theatergruppen. Mal mit Schulkindern aus dem Sozialzentrum, mal mit anderen Frauen aus dem Dorf. Die Stücke sind von rumänisch/moldauischen Schriftstellern, in die Jetztzeit und an die Situation im Dorf adaptiert. Das generationsgemischte Publikum hat guten Diskussionsstoff danach.

Das Zentrum entwickelt sich gut, es gibt noch viel zu tun, insbesondere auch ausgebildetem und motiviertem Personal eine finanzielle langfristige Perspektive zu geben.

Vielen Dank für Ihre Spenden.

Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin. Weitere Informationen über unsere Arbeit können Sie unter www.moldovahilfe.de abrufen.

Mit herzlichen Grüßen aus Berlin, auch für die anderen Mitarbeiter der Moldovahilfe,
Ihre Susanne und Christian Naundorf (JoKi-Gemeindeglieder von 1995 bis 2002)

PS. Unser Spendenkonto:

Evangelische Moldovahilfe Berlin e.V.
Kontonummer: 1567 345 013
Bank: KD-Bank eG (Bank für Kirche und Diakonie)
Bankleitzahl: 350 601 90
IBAN: DE 11 3506 0190 1567 3450 13
BIC: GENODED1DKD

Bei Angabe einer Postanschrift erhalten Sie im Februar des Folgejahres automatisch eine Zuwendungsbescheinigung übersandt.

Team-Bild: v. l. n. r.: Scoc Pawel (Hausmeister, Heizer, Werkunterricht), Sinigur Mariana (Pädagogische Koordinatorin), Cretu Maria (Erzieherin), Mororeanu Natalia (Erzieherin, Handarbeitslehrerin), Naundorf Christian (Vorstand), Tutuianu Zina (Raumpflege), Batir Valeriu (Leiter), Siscova Nadejda (Übersetzerin und Kinderfreundin), Wolf Felix (Vorstand), Zavate Elena (Altenpflege und Küchenhilfe), Munteanu Doriana (Köchin).