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Johanniskirche

Ev. Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf

Futter für die Fastenzeit 2021

Liebe Gemeinde,

schön, dass sie den Weg zu unseren täglichen Impulsen für die Fastenzeit gefunden haben. Mit einem kurzen Impuls oder Gebet und einigen Fragen für den Tag sind wir zusammen unterwegs.

Wenn Sie noch eine einzelne Fastengruppe planen möchten, rufen Sie gerne bei Pfarrerin Dagmar Gruß unter Tel. 0163/3815916 an.
Wenn sie gerne ins Gespräch kommen wollen, dann können sie auch unter 0160/99427729 (Vikarin Dr. Petra Brunner) anrufen.
In der nächsten Woche finden sie das Futter für die Fastenzeit wieder auf unserer Homepage, dann gestaltet von der Gemeindepraktikantin und Theologiestudentin Franziska Munz.

Ihre Vikarin Petra Brunner

3. März 2021 (Mittwoch)

Losung und Lehrtext der Herrnhuter Losungen:
Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. (1.Mose 2,18)

Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Johannes 19,26-27)

So ist die Welt: Nie sind wir ganz allein. Wir sind auf dieser Welt, weil andere Menschen schon da waren. Menschen, die uns wollten und die sich um uns gekümmert haben.
In der Phase des Erwachsenseins scheint es manchmal, dass wir niemanden brauchen, dass wir alles alleine hinkriegen.
Doch spätestens, wenn wir älter werden, merken wir, dass wir andere Menschen brauchen.
Vielleicht sind das alles Facetten in unserem Leben. Es gibt Zeiten, in denen wir geben und uns um andere kümmern. Es gibt Zeiten, in denen sich andere um uns sorgen, sich kümmern und für uns da sind.

Wo erfahre ich heute, dass ich mich um andere kümmere? Wo erlebe ich heute, dass jemand anderes für mich da ist?
Für welches Geben und Nehmen von Zuwendung und Fürsorge danke ich Gott?

4. März 2021 (Donnerstag)

Losung der Herrnhuter Losungen:
Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. (Jeremia 29,11)

Manchmal überfallen sie mich: die alten Gedankenketten. Dann gibt es nur: Das war nicht gut! Das wird nichts! Und du bist nicht genug!
Und dann hänge ich fest, meine Augen streng nach unten auf die düstern Fakten gerichtet und die Hoffnung und der Zukunftsmut gehen mir langsam aus. An solchen Tagen habe ich weder Mut noch Kraft. Das Beten und das Hoffen sind schwer.

Wie gut, dass Gott eine andere Perspektive auf mein Leben hat. Wie eine Stimme aus der Ferne höre ich: Denn ich weiß, was ich mit euch vorhabe. Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken. Langsam sinkt diese Perspektive in mich ein. Ich habe Zeit, auch wenn ich heute noch keine Hoffnung haben kann, Gott hat Hoffnung für mich, das tröstet mich.

Wo entdeckst du heute Hoffnungsschimmer? Welche Gedanken begleiten dich heute?

5. März 2021 (Freitag)

Lehrtext der Herrnhuter Losungen:
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! (Philipper 4,6)

Zu wem soll ich rufen, Herr,
zu wem Zuflucht nehmen,
wenn nicht zu dir?
Alles, was nicht Gott ist,
kann meine Hoffnung nicht erfüllen.
Gott selbst verlange und suche ich;
an dich allein, mein Gott, wende ich mich,
um dich zu erlangen.
Du allein hast meine Seele erschaffen können,
du allein kannst sie aufs neue erschaffen;
du allein hast ihr dein Bildnis einprägen können,
du allein kannst sie umprägen
und ihr dein ausgelöschtes Antlitz
wieder einprägen,
welches ist Jesus Christus,
mein Heiland,
der dein Bild ist
und das Zeichen deines Namens.

Blaise Pascal (1623-1662)

Gott will es wissen: deine Dankbarkeit, deine tiefen Sorgen und dein tiefes Flehen. Was sagst du Gott heute?

6. März 2021 (Samstag)

Lehrtext der Herrnhuter Losungen:
Dein Reich komme. (Lukas 11,3)

Wenn ich den Generalanzeiger aufschlage oder die Nachrichten im Radio höre, dann erlebe ich, wer und was alles Anspruch auf unsere Welt, die Menschen und die Natur erhebt. Die Schreie von Gottes Geschöpfen in den Mastbetrieben und auf den Polizeistationen dieser Welt raubt mir fast die Hoffnung.
Leise kann ich beim Vaterunser nur stöhnen: Dein Reich komme. : Ein Reich, das anders ist als die Königreiche, Nationen, Organisationen und Gruppierungen dieser Welt.
Ich hoffe auf das Reich Gottes, in dem alle Menschen und die ganze Schöpfung in Frieden, Gerechtigkeit und Teilhabe zusammenleben.
Martin Luther erklärt im kleinen Katechismus, dass wir das Reich Gottes nicht herbeibeten, aber wenn wir beten Dein Reich komme., dann beten wir, dass Gottes Reich auch zu uns kommt, dass es in unserer kleinen Hoffnung Platz macht und unsere Hände bereit macht für die Arbeit am Reich Gottes.

Wo sagst du heute Dein Reich komme.? Wo siehst du heute schon etwas vom Reich Gottes? Wo soll das Reich Gottes bei dir Platz bekommen?

7. März 2021 (Sonntag Okuli)

Heute wird in vielen Kirchen über Epheser 5,1–2(3–7) 8–9 gepredigt.

Im 5. Kapitel des Epheserbriefs steht viel darüber, wie sich Christ*innen verhalten sollen, was für sie angemessen ist und was nicht mehr passt.
Aber trotzdem ist es kein moralisierender Text, am Schluss des Textes wird noch die Grundlage aller ethischen Fragen genannt.

Eph 5, 8f:
Denn ihr wart früher Finsternis, nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Früher waren wir im Dunkeln, und jetzt werden wir angeschienen vom Licht Gottes. Wir sind wie ein Stern, der von der leuchtenden Strahlkraft der Sonne erfasst wird und selber anfängt zu leuchten. Wir leuchten nicht aus eigener Kraft, sondern Gottes Liebe leuchtet uns an. Dann strahlt auf einmal Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit aus uns.

Wo hast du schon mal Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit von Gottes Strahlkraft empfangen? Gibt es einen Bereich in deinem Leben, in dem du dich noch mehr nach Gottes Strahlkraft ausrichten willst?

8. März 2021 (Montag)

Heute am 8. März ist Internationaler Frauentag. Schon seit den 1920er-Jahren geht es an diesem Tag um den Kampf für gleiche Rechte für Frauen.

Auszüge aus Psalm 55 (ein Klagepsalm, der als Stimme einer Frau, die Gewalt erfahren hat, gelesen werden kann, in der Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache):

Gib meinem Gebet, Gott, ein Ohr! Verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
Hör mir zu! Antworte mir! Ich irre umher in meiner Verzweiflung, bin verwirrt.
Die Gewalttäter schreien laut, die Unrecht tun, bedrängen mich, Unheil lassen sie auf mich herabfallen, beschuldigen mich wutschnaubend.
Mein Herz bebt in meiner Mitte, Todesschrecken sind auf mich gefallen, Angst und Zittern kommen zu mir, Schrecken bedecken mich.
Ich spreche: Hätte ich Flügel gleich der Taube – fliegen wollte ich und Ruhe finden. Weit, weit weg möchte ich flüchten, in der Wüste übernachten, zu meinem Zufluchtsort eilen, fort vom reißenden Wind, vom Sturm.
Verwirre, Gott, mächtig über alle, spalte ihre Zunge! Ich – zu Gott schreie ich. Ha-Makom wird mich befreien!
Abends und morgens und mittags klage ich und stöhne. Meine Stimme wird Gott hören. Gott wird meine Kehle heilsam entschnüren aus dem Angriff gegen mich. Viele bedrängten mich.
Gott wird hören, wird sie demütigen, Gott thronend seit Urzeit an.
Wirf auf Ha-Makom, was dich belastet. Gott wird dich aufrecht halten, lässt auf Dauer nicht zu, dass die Gerechten den Halt verlieren.

Frauenrechte sind Menschenrechte, alle Geschlechter haben als Geschöpfe dieselbe unantastbare Würde, Männer und Frauen sind als Ebenbild Gottes geschaffen worden. So die indische Pastorin Nivedita Gorda.

Wo kannst du dich für Frauenrechte einsetzen? Wo kannst du dich für Menschenrechte einsetzen?

9. März 2021 (Dienstag)

Ich habe von einem Astrophysiker Thomas Boller gelesen. Er hat rumgerechnet und kam darauf, dass wegen der Planetenkonstellationen Jesus vor 2017 Jahren im März in Betlehem geboren wurde. Was für ein Quatsch! Ist doch egal …, denke ich.
Und dann auf einmal verstehe ich, wenn ich in der Fastenzeit, also in der Vorbereitungszeit auf das Leiden und Sterben Jesu auch den Geburtstag von Jesus denke, dann verändert sich mein Blick. Auf einmal höre ich die Geschichte davon, dass Gott Mensch wird zusammen mit der Leidensgeschichte von Jesus.

Welche Weihnachtsspuren begleiten dich heute in der Passionszeit? Welches Licht wirft die Weihnachtsgeschichte auf die Passionsgeschichte? Welches Licht wirft die Passionsgeschichte auf die Weihnachtsgeschichte?

Geschrieben von Bärbel Goddon am 03. März 2021

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