„Tango and more“ ist der Titel eines Konzertprogramms, zu dem Sie am Mittwoch, 22. Februar um 18.00 Uhr in die Johanniskirche Bonn-Duisdorf und am Samstag, 25. Februar um 20.00 Uhr in die Lutherkirche Bonn-Poppelsdorf herzlich eingeladen sind. Die usbekische Pianistin Tatjana Lewina und Berthold Wicke spielen Werke für zwei Klaviere von Astor Piazzolla, Carlos Guastavino und George Gershwin.
22. Februar um 18.00
Johanniskirche Bonn-Duisdorf
25. Februar um 20.00 Uhr
Lutherkirche Bonn-Poppelsdorf
Du Idiot! Merkst Du nicht, dass dies der echte Piazzolla ist? Du kannst die gesamte andere Musik fortschmeißen! So Nadja Boulanger, Piazzollas Kompositionslehrerin in Paris, nachdem dieser es endlich gewagt hatte, ihr einen seiner Tangos vorzuspielen. Piazzolla nahm den Rat an, entwickelte den Tango weiter mit den Mitteln des Jazz und nach den Vobildern Igor Strawinsky und Béla Bartók und wurde zu dem Komponisten, durch den der Tango Argentino auch im Konzertsaal heimisch wurde. Tatjana Lewina und Berthold Wicke spielen Versionen für zwei Klaviere der Suite Portena de Ballet, des Grand Tango und der Fuga y Misterio, in der Piazzolla auf besondere Art seine Liebe zu Johann Sebastian Bach dokumentiert hat.
Gilt Astor Piazzolla als der Begründer konzertanter Tango-Musik, so wurde George Gershwin durch seine Rhapsody in blue zum Protagonisten des Sympnonic Jazz, in dem sich die afroamerikanische mit der zeitgenössischen symphonischen Kultur verband und neue Welten eröffnete. Yuri Mayevsky hat einige von Gershwins populärsten Songs zu einer Fantasy für zwei Klaviere arrangiert, die ebenfalls auf dem Programm des Klavierabends steht.
Neben Piazzolla und Gershwin erinnert das Duo auch an zwei weniger bekannte Komponisten, die stilistisch ähnliche Wege beschritten haben: an Alexander „Bob“ Zfasman (1906 -1971), der zu den Pionieren des Jazz in der Sowjetunion zählte und dort mit seiner Band einer der populärsten Jazzmusiker der 1920er bis 1940er Jahre war – und an den argentinischen Komponisten Carlos Guastavino (1912 – 2000) der mit seiner romantischen Tonsprache großen Einfluss auf die argentinische Folk- und Popularmusik der 1960er Jahre hatte. Von 1947 bis 1949 lebte er in London und nahm dort für die BBC die Uraufführung der Orchesterversion der Tres Romances argentinos auf, deren Fassung für zwei Klaviere das Programm ergänzt.
Tatjana Lewina studierte Klavier, Orgel und Cembalo in der Musikhochschule Nowosibirsk und am berühmten Moskauer Konservatorium. Sie wirkte als Dozentin für Klavier und Orgel am Konservatorium in Taschkent und als Solistin der dortigen Philharmonie. Nach Westeuropa führte sie u.a. ihre Weiterbildung in den Meisterklassen von Arturo Saketti (Rom), Ernst-Ulrich von Kameke (Hamburg) und Harald Vogel (Hannover). Konzertreisen führten sie nach Westeuropa, v.a. aber nach Moskau, Minsk, Odessa und Kiew, wo ihre erste Schallplatte erschien. Seit 1999 lebt und arbeitet Tatjana Lewina in Bonn.
Berthold Wicke, 1950 in Frankfurt/Main geboren, studierte Philosophie, Theologie und Kirchenmusik in Wuppertal, Marburg, Heidelberg und Köln und wirkte von 1976 bis 2016 als Kantor in Bonn und leitete über viele Jahre das Bonner Jugendsinfonieorchester. Zu seinen vielfältigen musikalischen Initiativen zählte u.a. die Reihe „Oper in der Kirche“. 2008 wirkte er als Gastkantor an der Jerusalemer Erlöserkirche. 2016 wurde als Auftragswerk zur 200-Jahrfeier der Evangelischen Kirche in Bonn sein Orchesterliederzyklus „An die ferne Liebe“ uraufgeführt.
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