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Johanniskirche

Ev. Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf

Zeichen für den Klimaschutz

Solarmodule nun auch auf dem Gemeindehaus

Aufmerksame Beobachter_innen werden die Veränderung bereits bemerkt haben: Auf dem Dach des Gemeindehauses wurden Solarmodule angebracht. Mitte Januar installierte die beauftragte Firma innerhalb von zwei Tagen 57 Solarmodule nebst elektrischer Anschaltung an das Stromnetz. Um von morgens bis abends Sonnenschein einfangen zu können, wurden Module sowohl auf der zur Straße orientierten Dachfläche als auch auf der zum Pfarrgarten ausgerichteten Fläche angebracht. Die – unter idealen Bedingungen – maximale erreichbare elektrische Leistung beträgt 21.380 Watt.

Dies entspricht dem Verbrauch zweier Haushalte, in denen jeweils ein Herd, ein Wasserkocher, eine Spülmaschine, eine Mikrowelle, ein Toaster, ein Waffeleisen, ein Bügeleisen und ein Durchlauferhitzer gleichzeitig betrieben werden.
Alternativ: Mit dieser Leistung könnten zwei Elektroautos gleichzeitig geladen werden.
Wofür benötigen wir in der Johanniskirchengemeinde so viel elektrische Energie? Die Antwort ist einfach: Die aus der Sonneneinstrahlung gewonnene elektrische Energie versorgt das Gemeindehaus mit Strom für Beleuchtung, Küchengeräte sowie Heizung. Richten wir unser Augenmerk auf das Thema Heizung: Bekanntermaßen musste die defekte Gasheizung, mit der Kirche und Gemeindehaus beheizt wurden, aufgrund ihres Alters 2021 außer Betrieb genommen werden.

Nutzungsprofile

In der Kirche liefern unter der Mehrzahl der Kirchenbänke angebrachte Infrarot-Heizelemente Wärme für Gottesdienstbesucher_innen. Im Gegensatz zu früher wird die Kirche nicht permanent beheizt, sondern nur zu den Zeiten, in denen auch ein Bedarf besteht. Ansonsten bleibt die Kirche unbeheizt.

Im Gemeindehaus ist das Nutzungsprofil jedoch ein anderes. Hier finden täglich morgens bis abends in unterschiedlichen Räumen Veranstaltungen statt. Deshalb muss das Gemeindehaus wie ein Wohnhaus durchgängig mit Nachtabsenkung beheizt werden. Die benötigte Wärme für das Gemeindehaus erzeugen seit Herbst 2021 drei mit Strom betriebene Luft-Wärmetauscher-Aggregate. Der für den Betrieb der Aggregate von den Stadtwerken Bonn bezogene Strom ist zertifizierter CO2-neutral erzeugter Strom. Die nun installierte Photovoltaikanlage wird ab sofort einen Teil des für die Wärmeerzeugung benötigten Stroms, ebenfalls CO2-neutral, liefern. Dies führt zu einer Senkung der eingekauften Strommenge und somit zu einer finanziellen Entlastung.

Kosten-Nutzen-Bilanz

Da die Sonne nicht genau dann scheint, wenn Wärme erzeugt werden muss, ist eine komplette Eigenversorgung mit Solarenergie nicht möglich. Bei geringer Photovoltaik-Produktion (Sonnenstrom) muss Strom aus dem Netz bezogen werden. Umgekehrt wird bei Photovoltaik-Überproduktion der Überschuss in das Netz eingespeist und entsprechend der EEG-Verordnung vergütet. Da die Einspeisevergütung inzwischen nur noch wenige Cent je Kilowattstunde beträgt, entsteht der wesentliche Nutzen durch den Eigenverbrauch.
Die finanzielle Kosten-Nutzen-Bilanz hat der AK Schöpfung bewahren! mit einer Modellrechnung aufgestellt. In diese gingen der erzeugte Photovoltaikstrom, der Anteil des selbst genutzten Stroms am Strombedarf, der aus dem Netz weiterhin bezogene Strom sowie der Überschussstrom ein. Die Kalkulation liefert als Ergebnis, dass nach ca. zwölf Jahren die Investition in die Photovoltaikanlage erwirtschaftet ist.

Zeichen für den Klimaschutz

Aus ökologischer Sicht entsteht der wesentliche Effekt durch die Vermeidung des fossilen Brennstoffs Gas, was zu einer jährlichen Vermeidung von 15 Tonnen CO2 führen wird. Dies entspricht den Emissionen eines Mittelklassewagens, der die Erde zwei Mal umrundet.
Im Sinne des „Grünen Hahns“ setzt die Johanniskirche mit der PV-Anlage ein zur Nachahmung empfohlenes sichtbares Zeichen für den Klimaschutz.

Dieter Goddon für den AK Schöpfung bewahren!

(JohannisZeit 1/2022)

Geschrieben von Bärbel Goddon am 27. Juni 2024

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