Wir waren da …
Am 25. April nahmen 14 Mitglieder aus Gemeinden des Kirchenkreises Bonn, davon fünf aus der Johannis-Kirchengemeinde, an der Anti-Kohle-Kette am Braunkohletagebau Garzweiler teil. Überzeugt, ihre Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung auch nach außen zu zeigen, waren sie mit zwei Kleinbussen nach Immerath angereist, wobei es fünf der Teilnehmer_innen möglich war, ihre Fahrräder mitzunehmen. Dadurch waren sie zusammen mit einigen anderen Demonstranten relativ mobil und konnten helfen, mögliche Lücken in der Menschenkette zügig zu schließen.
Aufgerufen zu der Demonstration hatten u.a. die großen Umweltverbände, Greenpeace und verschiedene Bürgerinitiativen; unterstützt wurde sie dabei auch von dem stark vom Kohleabbau und der Kohleverstromung betroffenen Kirchenkreis Jülich, dessen Superintendent JENS SANNIG an die Verantwortlichen in Politik und Industrie appellierte: „Wer jetzt bei der Energiewende bremst, anstatt konsequent auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu setzen, setzt nicht nur die Klimaschutzziele aufs Spiel, sondern gefährdet auch die zukunftsfähige Umstrukturierung der alten Kohlereviere. Der Strukturwandel darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten verschleppt werden“.
An der Demonstration nahmen etwa 6.000 Personen teil, die eine 7,5 km lange Menschenkette von Keyenberg bis zum Aussichtspunkt „Grube Garzweiler“ bei Jackerath bildeten. Sie stand unter dem Motto „Bis hierhin und nicht weiter: Stoppt die Kohlebagger und Klimakiller!“. Ihr Ziel war es, im Vorfeld des Weltklimagipfels im Dezember 2015 in Paris jetzt den Ausstieg aus dem Landschafts- und Klimakiller Kohlekraft einzuleiten und Bundes- und NRW-Landesregierung in ihren Vorhaben zur CO2-Emissions-Verminderung zu unterstützen. Denn
- durch die Kohleverstromung ist Nordrhein-Westfalen für ein Drittel der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich,
- der Braunkohleabbau zerstört ganze Dörfer und Landschaften,
- die Kohleverstromung gefährdet unsere Gesundheit mit Quecksilber, Arsen und Feinstaub aus den Schloten der Kraftwerke.
Wir haben bei den Teilnehmer_innen viele engagierte, aber absolut friedlich demonstrierende Menschen vorgefunden; sie alle waren – wie wir – überzeugt von der Notwendigkeit, Solidarität mit den vom Kohleabbau und -verstromung betroffenen Personen am Niederrhein zu zeigen und ein deutliches Signal für eine lebenswerte Zukunft zu setzen.
Wolfgang Schmiedecken