Liebe Gemeinde,
sind Sie schon seit Aschermittwoch dabei oder heute neu eingestiegen? Die letzte Woche der Passionszeit beginnt.

Wir haben soeben aus Regierungskreisen erfahren, dass man sich eine Verlängerung der Passionszeit durch ein ruhiges Ostern vorstellt und darüber hinaus viele Beschränkungen ankündigt bis zum 18. April.

Wir bedenken das Leiden Jesu und den Zustand der Welt und nehmen uns vor, auf eine echte Auferstehungserfahrung zuzugehen. Ostern kommt. Am Sonntag feiern wir den Einzug Jesu in Jerusalem, die jubelnde Begrüßung des Heilandes, des Arztes aller zeitlichen und überzeitlichen Not.

Die Frühlingssonne wird uns helfen, Ostern nicht aus dem Blick zu verlieren. Nur noch 10 Tage, dann beginnt die Auferstehungshoffnung alles Zeitliche zu überstrahlen.
Wenn Sie Anregungen für eine eigene Gestaltung der Osterzeit suchen, schauen Sie gerne auf unserer Homepage vorbei. Da finden Sie auch die Möglichkeit, den Newsletter zu bestellen.

Ihre Pfarrerin Dagmar Gruß

24. März 2021 (Mittwoch)

Heute trifft sich wieder der Online-Bibelkreis. Auch er geht durch ausgewählte Geschichten im Lukasevangelium. Mit Lk 18,1-8 wird ein Lob der Beharrlichkeit ausgesprochen. Sie führt zum Ziel. Ich lerne von der Witwe vor dem Richter etwas über meine Welt als Wille und Vorstellung. An welcher Stelle sollte ich meinen Willen klarer formulieren.
Wer mitdiskutieren und sich in der Videokonferenz mitinspirieren lassen möchte, findet Informationen in diesem Beitrag.

25. März 2021 (Donnerstag)

Ich nehme mir vor, Lk 23 in dieser Woche zu lesen und den Weg Jesu mitzugehen und achte besonders auf die Akzente des Evangelisten Lukas. Die Passionsgeschichte kommt im Neuen Testament viermal vor, in allen Evangelien. Lukas bringt Menschen zusammen: Jesus und Herodes, Jesus und die weinenden Frauen. Drei der sieben Worte am Kreuz stehen hier, die anderen vier bei Johannes. Am Ende dieses Kapitels ist alles aus. Das Leben Jesu geht nicht weiter. Um aus einer abgeschlossenen Biographie einen Fortsetzungsroman schreiben zu können, braucht es eine göttliche Hand. Menschen mit Sinn für das Sinnhafte sehen sie am Werk … im Priestertum aller Poetinnen gibt es darüber keinen Zweifel.
Ich freue mich schon auf den Emmaus-Weg im Pfarrgarten, auf Lk 24 …

26. März 2021 (Freitag)

An diesem Freitag stimme ich mich auf den nächsten ein. Es wird der Karfreitag sein. Die Johanniskirche wird ein Kreuz mit zwei Seiten bekommen. Wer die Vorzüge, die klimaschonenden und familienzusammenführenden Aspekte, die Nachdenklichkeit und die Konsumabstinenz der Coronazeit preist, muss die Karfreitage der anderen mitbedenken. Menschen haben ihre Angehörigen verloren, manchmal sehr schnell, manchmal nach langem Ringen. Ich will mich einfühlen und die Fürbitte wieder lernen. Ich bete für dich – was für ein tröstlicher Satz.

27. März 2021 (Samstag)

Die Kunst der Fuge zum dritten Mal hörbar in der Johanniskirche um 17.00 Uhr oder am Bildschirm. Dorothea Schridde und Berthold Wicke bringen sie uns zu Gehör. Johann Sebastian Bach konnte sie nicht vollenden vor seinem eigenen Ende.
Welches große Werk möchte ich hinterlassen?
Die eigene Familie zu befrieden kann ein großes Werk sein.
Alle Aufmerksamkeit in einen einzigen Augenblick zu legen ist es auch.

28. März 2021 (Palmsonntag)

Gottesdienst um 11.00 Uhr in der Johanniskirche oder am Bildschirm.
Predigt: Gruß
Musik: Weider
Thema: sich in einer Wolke von Zeugen wiederfinden
Jubiläumskonfirmand_innen geben sich bitte zu erkennen, damit wir die Namen nennen können.
Ein Segen der besonderen Art wird bei Ihnen ankommen.

29. März 2021 (Montag)

Die Karwoche will durchgestanden sein als Weg zum Licht. Unterdessen bereiten wir uns zu einer größeren Hoffnung und spüren in der eigenen Kar-Zeit (Klage-Zeit), wie sich die göttlichen Kräfte in uns regen. Wir müssen nur genau hinspüren.

30. März 2021 (Dienstag)

Es kommen die stillen Tage.
Off 8,1: Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel etwa eine halbe Stunde lang.

Auch der Geist … vollkommen vereinsamt und entblößt von allen Dingen … er ist Musik, die kein Geräusch verbreitet … In jener Ruhe und Schweigsamkeit der genannten Nacht und in dieser Erkenntnis des göttlichen Lichtes ist es der Seele gestattet, die wunderbare Harmonie und Ordnung der göttlichen Weisheit in seinen verschiedenen Geschöpfen und Werken zu schauen. (Johannes vom Kreuz, Geistlicher Gesang)
Mitten in der Nacht, da alle Dinge waren in einem Stillschweigen, da ward mir zugesprochen ein verborgenes Wort, das kam in einer heimlichen Weise, verstohlen … Das war sein verstohlentlich Kommen in einem Geheim in einer Stille, worin es sich offenbarte. (Johannes Tauler, Predigten).